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beschäftigt sich bereits seit dem Frühjahr 1999 mit dem Thema
WetterRisikoManagement!
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ist Mitglied im Weltverband WetterRisikoManagement, der "Weather
Risk Management Association", Washington, USA!
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hat als einziges deutschen Unternehmen an den bisherigen Treffen
des "European Committee" der "WRMA" in London
(3/2000) und Paris (11/2000) teilgenommen!
...ist
Sprecher und Vorsitzender auf Konferenzen u.a. der Energiewirtschaft
für
EUROFORUM, IIR, Überreuter Managerakademie, Hochschule für
Bankwirtschaft
zu dieser Thematik
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ist Autor von Fachartikeln zu Riskmanagement: ZFK - Zeitschrift
für
kommunale
Wirtschaft, ME - Marktplatz Energie, Börsenkompass
u.
a.
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kooperiert mit international führenden Unternehmen in diesem Bereich!
...
berät Unternehmen über die Chancen und Risiken die sich mit diesem
einzigartigen Produkt ergeben!
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Die
folgenden Informationen wurden uns freundlicherweise von der
EUREX / Deutsche Börse AG zur Verfügung gestellt
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FORUM:
WetterDerivate
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Übersicht
Wetter
Indices der Deutschen Börsen eröffnen Marktteilnehmern einen kostenlosen
Zugang zu wirtschaftlich relevanten Wetterdaten. Darüber hinaus sollen
die Indizes bei sich abzeichnender Marktreife in der Zukunft als Underlying
für an der Eurex gehandelte Wetterderivate dienen. Im Folgenden erhalten
Sie grundlegende Informationen zu Wetterderivaten und den geplanten
Produkten der Eurex.
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Historische
Entwicklung
Der
wirtschaftliche Erfolg einer Vielzahl von Wirtschaftszweigen wird
von Wetterereignissen beeinflusst. In einem relativ kühlen Sommer
können beispielsweise die Getränke- und Eiscremeindustrie weniger
absetzen als in einem heißen Sommer. Zu heiße, zu kühle, zu trockene
oder zu feuchte Sommer dagegen beeinflussen die Qualität und Quantität
der Ernten in der Landwirtschaft. In einem milden Winter werden weniger
Brennstoffe verbraucht als in Jahren mit starkem Frost. Hoteliers
in den Bergen verzeichnen in Jahren mit wenig Schnee Verdienstausfälle.
Die Liste der vom Wetter beeinflussten Wirtschaftszweige lässt sich
fast beliebig fortsetzen. Bis 1997 konnten sich Unternehmen gegen
solche Wetterrisiken, wenn überhaupt, nur durch klassische Versicherungspolicen
absichern. Das erste publik gemachte Wetterderivat wurde im September
1997 in den USA zwischen zwei Energieversorgern gehandelt. Ziel des
Derivates war es, durch Temperaturschwankungen ausgelöste Veränderungen
in den Stromabsatzmengen der beiden Energieversorger während der Wintersaison
1997/98 monetär auszugleichen. Das einfache Produktkonzept analog
zu seit Jahrzehnten bekannten Finanzoptionen sowie der einleuchtende
ökonomische Nutzen führten in der Folgezeit zu der Entwicklung eines
neuen Derivatezweiges, dem Handel von Wetterderivaten. Bis zum Sommer
2000 wurden insgesamt mehr als 2.500 Transaktionen mit einem Gegenwert
von über US$ 7 Mrd. gemeldet. Die umsatzstärksten Marktteilnehmer
sind bisher große Investmentbanken, Rückversicherungen und eine Reihe
an Energieversorgern. Aktive Marktteilnehmer kommen aber auch aus
der Landwirtschaft, dem produzierenden Gewerbe, der Freizeit-, Lebensmittel-
und Getränkeindustrie, der Bauwirtschaft sowie der Textilwirtschaft.
In
Europa wurde die erste Transaktion mit Wetterderivaten im Herbst 1998
gemeldet. In 1999 folgten ihr sieben weitere. Im März 2000 kam schließlich
die erste Transaktion mit Beteiligung eines deutschen Marktteilnehmers,
einem Energieversorger, zustande. Marktteilnehmer schätzen den nominellen
Gegenwert europäischer Wetterderivate im Sommer 2000 mit Euro 75 Mio.
auf wenig mehr als 1% des amerikanischen Volumens.
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Grundstrukturen
Rund
3/4 aller Wetterderivate werden in Form von Optionen gehandelt, etwa
1/4 aller Wetterderivate sind Swaps und einige wenige Transaktionen
beziehen sich auf komplexere Optionskombinationen wie Collars, Straddles,
Strangles und andere. Alle genannten Arten von Wetterderivaten zeichnen
sich durch sieben gemeinsame Spezifikationsparameter aus:
Ort:
In der Regel beziehen sich Wetterderivate auf eine Messstation an
einem bestimmten Ort, z. B. den Flughafen Frankfurt.
Zugrundeliegender
Index: Die gebräuchlichsten Indizes sind HDD und CDD Indizes. Niederschlagsmengen,
Windgeschwindigkeiten und andere Wettermerkmale sind aber ebenfalls
möglich.
Zeitperiode:
Wetterderivate beziehen sich in der Regel auf monatliche, z.B. Januar
2001, oder saisonale Perioden, z. B. Heizperiode von Oktober 2000
bis März 2001.
Ausübungspreis:
In den meisten Fällen wird der Ausübungspreis in HDD oder CDD angegeben.
Er kennzeichnet den Wert, ab dem eine Vertragsseite der anderen finanzielle
Ausgleichszahlungen leisten muss.
Nominalbetrag:
Dies ist der in Euro gemessene Wert, z. B. Euro 10.000 pro gemessenen
HDD, den eine Vertragsseite an die andere zahlen muss.
Obergrenze
(Cap) bzw. Untergrenze (Floor): Caps und Floors begrenzen die maximale
Auszahlung, die sich aus einem Wetterderivat ergeben kann. Sie werden
in der Regel ebenfalls in HDD oder CDD angegeben.
Prämie:
Bei Optionskontrakten zahlt der Käufer der Option an den Verkäufer
eine individuell vereinbarte Prämie. Swaps kommen aufgrund der symmetrischen
Zahlungsstruktur in der Regel ohne Prämienzahlungen aus.
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Wetterindizes
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Kurze
Einführung zu Energiegradtagen, Heizungsgradtagen und Kühlungsgradtagen
Obwohl
Wetterderivate sich auf eine Vielzahl unterschiedlicher Wetterparameter
wie Niederschläge, Windgeschwindigkeiten, Bedeckungsgrade und andere
beziehen können, werden bei über 95% aller OTC-Wetterderivate Temperaturen
als zugrundeliegende Bezugsgröße gewählt. In den USA und auch in Europa
begann der Handel mit Wetterderivaten zwischen Stromversorgern. Bei
den meisten Versorgern korrelieren die täglichen Stromabsatzmengen
eng mit der Differenz zwischen der aktuellen Tagesdurchschnittstemperatur
((Tagesmaximum - Tagesminimum)/2) und einer festen Vergleichstemperatur.
Je nach dem wie weit die Tagesdurchschnittstemperatur von der definierten
Vergleichstemperatur abweicht, kann die Stromnachfrage höher oder
niedriger ausfallen, sodass Temperaturschwankungen sich auf die Profitabilität
der Energieversorger auswirken. Um dieses Risiko gegenüber der täglichen
Durchschnittstemperatur zu messen, entstand das Konzept der sogenannten
Gradtage (Im folgenden werden die im Wetterhandel etablierten amerikanischen
Abkürzungen verwendet: DD = Degree Days (Gradtage); EDD = Energy Degree
Days (Energiegradtage), HDD = Heating Degree Days (Heizgradtage) und
CDD = Cooling Degree Days (Kühlungsgradtage)). Dieses ist nunmehr
das Standardmaß für die große Mehrheit aller Transaktionen, auch außerhalb
der Energiewirtschaft. Ausübungspreise bei Optionen und Limite werden
in Gradtagen angegeben. Der Wert eines Gradtages wie auch eventuelle
Limite werden im OTC-Markt individuell zwischen Käufer und Verkäufer
ausgehandelt. Möchte beispielsweise ein Käufer einen Kontrakt mit
einem Limit von 500 Gradtagen und einer Auszahlung von Euro 10.000
je Gradtag erwerben, so kommen auf die Vertragspartner Ausgleichszahlungen
von bis zu Euro 5 Mio. (500 DD x Euro 10.000) zu.
Ein
Energiegradtag (EDD) ist ein Grad Differenz zwischen der täglichen
Durchschnittstemperatur über oder unter der Vergleichstemperatur von
18°C (in den USA 65°F). 18°C wurden deshalb als Vergleichstemperatur
gewählt, weil viele Haushalte bei niedrigeren Temperaturen ihr Heizungen
und bei höheren Temperaturen - insbesondere in den USA - ihre Klimaanlagen
einschalten. Dies führt automatisch zu zwei weiteren Schlüsselbegriffen,
die bei Wetterderivaten häufig Verwendung finden. Ist die Durchschnittstemperatur
eines Tages geringer als 18°C, so werden die dabei gemessenen Gradtage
auch Heizgradtage (HDD) genannt. Liegt die tägliche Durchschnittstemperatur
über 18°C, so werden die Gradtage Kühlungsgradtage (CDD) genannt.
Mathematisch ausgedrückt heißt dies:
Tägliche
HDD = Maximum (0, 18°C - tägliche Durchschnittstemperatur)
Tägliche
CDD = Maximum (0, tägliche Durchschnittstemperatur - 18°C)
Demnach
hat ein Tag mit einer Durchschnittstemperatur von 2°C insgesamt 16
HDD und 0 CDD. Analog hat ein Tag mit einer Durchschnittstemperatur
von 27°C insgesamt 0 HDD und 9 CDD. Beide Tage zusammengefasst ergeben
25 EDD, 16 HDD und 9 CDD für die Zweitagesperiode.
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Anwendungsbeispiele
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Absicherung
mit einer Put-Option
Stromlieferant
Energiedirekt aus Süd-Hessen stellt fest, dass sein Stromabsatz bei
einem Temperaturanstieg von 1°C um 400 Mwh pro Tag zurückgeht. Bei
einem durchschnittlichen Preis von Euro 18/Mwh entspricht dies über
einen Monat einem Umsatzverlust von Euro 223.200 (18 Euro /Mwh x 400
Mwh x 31 Tage). Dies bedeutet, dass der Stromlieferant in milden Wintern
wesentlich weniger Energie verkaufen kann als in kalten Jahren. In
den letzten 30 Jahren (1969-1998) lag die durchschnittliche Heizgradtageszahl
für den Monat Januar in der Stadt Frankfurt bei 686,4. In 18 der genannten
30 Jahre lag die HDD-Zahl für den Monat unter dem Wert von 500. In
diesen Jahren konnte der Stromlieferant besonders wenig Energie verkaufen.
Um sich nun gegen die Umsatzausfälle in einem milden Januar abzusichern,
beschließt er, im September 2000 eine Put-Option auf die HDD-Zahl
des Januars 2001 mit einem Ausübungspreis von 500 HDD und einem Multiplikator
von Euro 7.200 (=400 Mwh x Euro 18/Mwh) je HDD zu kaufen. Da es in
den letzten 30 Jahren keinen Januar mit weniger als 400 HDD gegeben
hat, vereinbart der Stromlieferant für die Put-Option ein Limit von
100 HDD (Ausübungspreis 500 HDD - Minimum HDD 400). Die 100 HDD entsprechen
einem maximalen Auszahlungsbetrag der Option von brutto Euro 720.000
(100 HDD x Euro 7.200/HDD). Der Verkäufer der Option, die Investmentbank
Cashcollect, verlangt für den Kauf der Option und die Übernahme des
damit verbundenen Risikos eine Optionsprämie in Höhe von Euro 120.000.
Die folgende Grafik zeigt das Auszahlungsdiagramm der Put-Option Ende
Januar 2001 in Abhängigkeit von den gemessenen HDD aus Sicht des Stromlieferanten
Energiedirekt:
Bei
500 HDD beginnt die Option an Wert zu gewinnen. Bei 483,3 HDD erreicht
sie den Break Even. Werden im nächsten Januar beispielsweise 450 HDD
gemessen, so zahlt Investmentbank Cashcollect an den Stromlieferanten
Energiedirekt netto Euro 240.000 (Euro 7.200 x 50 - Euro 120.000)
aus. Bei gemessenen 400 HDD oder weniger erhält der Stromlieferant
den Maximalbetrag von netto Euro 600.000 (Euro 720.000 - Euro 120.000
Optionsprämie) ausbezahlt. Bei einem kühlen Januar mit mehr als 500
HDD kann die Investmentbank Cashcollect die eingenommene Optionsprämie
von Euro 120.000 als Gewinn verbuchen und zahlt nichts an den Stromlieferanten.
Dieser profitiert aufgrund der Kälte in diesem Fall jedoch von erhöhten
Absatzmengen.
Der
Kauf der Put-Option wirkt für den Stromlieferanten in dem obigen Beispiel
wie eine Versicherung. Ist der Januar relativ warm, so bekommt er
von der Investmentbank seine Umsatzeinbußen erstattet. Ist der Januar
relativ kalt, so bekommt er zwar keine Zahlung aus der Option, setzt
aber eine größere Strommenge ab. Durch den Einsatz der Wetteroption
verringert Stromlieferant Energiedirekt daher die Schwankungsbreite
seines Umsatzes und wird von extremen Temperaturentwicklungen nicht
mehr nachteilig betroffen. An positiven Temperaturentwicklungen partizipiert
er jedoch weiterhin vollständig. Lediglich die Optionsprämie wird
unabhängig von der eingetretenen Temperaturentwicklung in jedem Fall
fällig.
Für
die Investmentbank Cashcollect macht der Verkauf der Option Sinn,
da sie so in eine Asset-Klasse investiert, die nicht mit bestehenden
Investitionen im Aktien-, Zins-, Kredit- oder Währungsbereich korreliert.
Risiken werden gestreut und in anderen Geschäftsfeldern vorhandene
Strukturen, Systeme und erworbenes Wissen lassen sich ohne großen
Aufwand auf einen weiteren Bereich übertragen.
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Absicherung
mit einem Swap
Eisproduzent
Polar-Frost verliert mit jedem Grad Celsius unter dem langjährigen
Temperaturdurchschnitt des Monats Juli in dieser Zeit Euro 1.000.000
an Umsatz.
Der
Spezialreiseanbieter Tropical Dreams ist in umgekehrter Weise vom
Wetter abhängig. Insbesondere im Last Minute Bereich kurbeln kühle
Sommer sein Geschäft richtig an. In warmen Jahren bleibt jedoch ein
guter Teil des Umsatzes aus, da es dann weniger Kunden zu exotischen
Reisezielen zieht. Der Reiseanbieter stellt fest, dass er durchschnittlich
Euro 1.000.000 pro Monat Juli verliert, wenn die Durchschnittstemperatur
um ein Grad Celsius über dem langjährigen Durchschnitt liegt.
Sowohl
der Reiseanbieter Tropical Dreams als auch Eisproduzent Polar-Frost
möchten sich gegen das Geschäftsrisiko absichern, welches aus den
Temperaturschwankungen resultiert. Beide gehen daher folgendes Swap-Geschäft
ein:
Ein
Grad Celsius Abweichung vom Temperaturdurchschnitt über den Monat
Juli entsprechen 31 CDD (31 Tage x 1 Grad Celsius). Aufgrund des ohnehin
relativ milden Klimas in Deutschland betragen die durchschnittlichen
CDD von 1969 bis 1998 für Frankfurt für den Monat Juli knapp 70. Der
Maximumwert lag 1994 bei 177,5 CDD und das Minimum 1974 bei 17 CDD.
Tropical Dreams kauft von Polar Frost einen CDD-Swap, bei dem Polar
Frost für jeden CDD über dem langjährigen Durchschnitt von 70 am Ende
des Monats Juli 2001 Euro 30.000 an Tropical Dreams zahlen muß. Umgekehrt
verpflichtet sich Tropical Dreams, für jeden CDD unter dem Durchschnitt
von 70 jeweils Euro 30.000 an Polar Frost auszuzahlen. Zur Begrenzung
der maximalen Ausgleichszahlungen auf Euro 1,5 Mio. vereinbaren die
beiden Geschäftspartner eine Untergrenze (Floor) von 20 CDD und eine
Obergrenze (Cap) von 120 CDD. Die folgende Grafik zeigt das Auszahlungsdiagramm
des Swaps für Ende Juli 2001 in Anhängigkeit von den gemessenen CDD
aus Sicht des Reiseanbieters Tropical Dreams:
Bei
70 CDD muss keiner der beiden Vertragspartner einer Zahlung leisten.
Bei beispielsweise 100 CDD erhält Tropical Dreams Euro 900.000 (Euro
30.000 x (100 CDD - 70 CDD)) von Polar-Frost. Dies entspricht in etwa
seinen Umsatzeinbußen bei einem Anstieg der Durchschnittstemperatur
von 1 Grad Celsius. Bei 120 oder mehr CDD greift das CAP, Tropical
Dreams erhält in diesem Fall immer Euro 1,5 Mio. (Euro 30.000 x (120
CDD - 70 CDD)).
Werden
weniger als 70 CDD gemessen, so muss Tropical Dreams an Polar Frost
Zahlungen leisten. Bei 40 CDD wären dies ebenfalls Euro 900.000 (Euro
30.000 x (70 CDD - 40 CDD)), welche die Umsatzeinbußen des Eisproduzenten
fast vollständig ausgleichen würden. Bei 20 oder weniger CDD würde
der Floor greifen. In diesem Falls würde Tropical Dreams Euro 1,5
Mio. an Polar-Frost auszahlen.
Beide
Firmen erreichen durch den Abschluss des Temperatur-Swaps eine Verringerung
in der Schwankungsbreite ihrer Umsatzvolumina für den Monat Juli.
Anders als bei dem vorher beschriebenen Optionsgeschäft profitieren
sie aber nicht mehr in vollem Maße von einem für sie außergewöhnlich
guten Juli, da sie in diesem Fall Zahlungen an den Kontraktpartner
zu leisten haben. Dafür fällt bei Abschluss des Geschäftes aber auch
keine Optionsprämie an. Dies ist möglich, da die Risiken beim Swap
symmetrisch auf beide Vertragspartner verteilt sind, während beim
Optionsgeschäft die Risiken asymmetrisch von den Beteiligten getragen
werden.
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Hindernisse
Gesetzliche
und steuerliche Behandlung von Wetterderivaten
Obwohl
sich Wetterderivate technisch nicht von Aktien-, Zins- oder Währungstermingeschäften
unterscheiden, sind gesetzliche und steuerliche Regelungen für letztere
nicht automatisch in allen Ländern auch für Wetterderivate gültig.
Obwohl der Handel mit Wetterderivaten in den USA mit Abstand am weitesten
entwickelt ist, sind Wetterderivate beispielsweise wie normale Versicherungsverträge
von der FAS 133 ausgenommen. Diese ist die von der US Financial Accounting
Standards Board, dem Regulier für US Bilanzierung, erlassene Regelung
zur steuerlichen Behandlung von Derivaten.
In
Europa unterscheiden sich die gesetzlichen Regelungen zu Wetterderivaten
von Land zu Land. In Frankreich, Holland und Schweden fallen Wetterderivate
unter die gesetzlichen Regelungen für Warenterminkontrakte. In Großbritannien
werden Wetterderivate von der Securities and Futures Authority (SFA)
reguliert. In Deutschland, Italien und Spanien gibt es keinerlei Regulierungen
für Wetterderivate. In Polen könnten Wetterderivate sogar als unautorisierte
Versicherungsgeschäfte angesehen werden.
Unsicherheiten
über den gesetzlichen Rahmen, die steuerliche Behandlung und die Bilanzierung
können Marktteilnehmer davon abhalten, ein eigentlich sinnvolles Instrument
zur Risikosteuerung einzusetzen. Die Erfahrungen aus anderen neu entstanden
Derivatemärkten zeigen aber, dass fehlende Regelungen keine unüberwindlichen
Hindernisse für die Entwicklung eines Derivatemarktes darstellen.
Bei dem derzeit stark wachsenden Handel mit Kreditderivaten hat beispielsweise
das Bundesaufsichtsamt für Kreditwesen sehr schnell in seinem Rundschreiben
10/99 die Behandlung von Kreditderivaten im Grundsatz I gemäß §§ 10,
10a KWG und im Rahmen der Großkredit- und Millionenkreditvorschriften
geregelt. Um einen Branchenstandard zur Bewertung und Bilanzierung
von Kreditderivaten zu schaffen, hat der Bundesverband Deutscher Banken
im August 2000 einen Vorschlag dazu vorgelegt. Bei einer weiter zunehmenden
Verbreitung von Wetterderivaten ist davon auszugehen, dass Branchenverbände
und staatliche Regulierer ähnlich schnell Vorschläge unterbreiten
und konkrete Regelungen erlassen werden.
Preismodelle
Bei
Aktienoptionen hat sich in den frühen 70er Jahren das Black-Scholes-Optionspreismodell
als Standard zur Bestimmung eines fairen Optionspreises durchgesetzt
und ist es bis heute geblieben. Bei der Preisbestimmung von Wetterderivaten
gibt es einen solchen allgemein akzeptierten Standard noch nicht.
Market Maker, Banken und Versicherungen verwenden meist individuelle
Preismodelle, die sie verständlicherweise nicht veröffentlichen, da
ihnen dann Vorteile bei Geschäftsabschlüssen verloren gehen könnten.
Dies
heißt jedoch nicht, dass interessierten Marktteilnehmern keine Preismodelle
zur Verfügung stehen würden. Insbesondere amerikanische Beratungsunternehmen
bieten Preismodelle zum Kauf an. Relativ einfach und eigenständig
sind vergangenheitsorientierte Szenarioanalysen zu erstellen. In diesen
wird untersucht, welche Zahlungsverpflichtungen sich beispielsweise
in jedem der letzten dreißig Jahre ergeben hätten, wenn das zu analysierende
Wetterderivat in diesen ge- oder verkauft worden wäre. Daraus lässt
sich ein Erwartungswert für den Zahlungsstrom dieses einen Wetterderivates
bestimmen, der als Grundlage für die Preisverhandlungen bei Vertragsabschluß
verwendet werden kann.
Wiederum
andere Preismodelle verwenden Wettervorhersagen zur Preisbestimmung
eines Wetterderivates. Jedoch ist keine der beschriebenen Methoden
"perfekt". Die Ergebnisse der einzelnen Methoden unterscheiden sich
teilweise stark voneinander, so dass Geld- und Briefpreise für ein
Wetterderivat weit auseinander liegen können. Aber beispielsweise
auch der Terminhandel mit Strom zeigt als anderer Markt mit ähnlichen
Problemen, dass eine wachsende Anzahl an Marktteilnehmern zu geringeren
Spannen zwischen An- und Verkaufspreisen führen wird und sich bestimmte
Methoden zur Preisbestimmung durchsetzen werden.
Kosten
der Datengewinnung und Datenqualität
Grundvoraussetzung
zur Anwendung von Wetterderivaten ist der Zugang zu aktuellen und
historischen Wetterdaten. Jedoch variieren Qualität und Kosten der
zugänglichen Daten erheblich. Die Wetterindizes der Deutschen Börse
werden ausschließlich aus geprüften Wetterdaten des Deutschen Wetterdienstes
berechnet. Eine hohe Qualität ist dadurch garantiert. Die Indizes
werden darüber hinaus den interessierten Marktteilnehmern kostenlos
zur Verfügung gestellt.
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Ausblick:
Handel von Wetterderivaten an der Eurex
Die
Wetterindizes der Deutschen Börse sind einfach nachzuvollziehen und
sollen in einer späteren Phase als Grundlage für Wetterderivate an
der Eurex verwendet werden. Die Voraussetzungen für einen kostenlosen
Zugang zu notwendigen Wetterdaten für Marktteilnehmer sind durch die
Indizes geschaffen. Bevor ein Börsenhandel von Wetterderivaten jedoch
mit ausreichender Liquidität stattfinden kann, müssen die vorab genannten
Handelshindernisse überwunden werden. Unabdingbar ist auch eine deutliche
Verbreiterung der derzeitigen Anwenderbasis. Denn erst wenn Banken,
(Rück-) Versicherungen und andere Market Maker so viele individuelle
Wetterrisiken übernommen haben, dass sie aufgrund des Erreichens ihrer
Kapazitätsgrenzen ohne Absicherung keine weiteren Risiken übernehmen
können, wird die Eurex mit standardisierten Wetterderivaten die geeigneten
Instrumente zur Steuerung von Wetterrisiken auf Portfoliobasis anbieten
können. Wann der europäische Markt für Wetterderivate diese Reife
erlangen wird, ist aus heutiger Sicht noch nicht absehbar. Rasante
Umsatzsteigerungen in anderen Märkten, beispielsweise das schnelle
Wachstum des Neuen Marktes und der daraus resultierende Handel mit
Nemax 50 Derivaten an der Eurex oder das Entstehen liquider Strommärkte
binnen weniger Jahre, zeigen aber, dass diese Entwicklungen auch kurzfristig
vonstatten gehen können.
Die
Eurex wird bei entsprechender Marktreife sowohl die oben skizzierten
Swaps als auch Optionen auf die monatlichen und saisonalen europäischen
HDD und CDD Indizes der Deutschen Börse anbieten. Die Derivate werden
Laufzeiten von bis zu 18 Monaten haben. Um einen möglichst hohen Grad
an Standardisierung zu erreichen, werden bei den Wetteroptionen jedoch
Basispreise nur in bestimmten Abstufungen, z. B. 25 HDD oder CDD,
zur Verfügung stehen.
Bei
sich abzeichnender Marktreife werden die endgültigen Kontraktspezifikationen
von der Eurex zusammen mit aktiven und interessierten Marktteilnehmern
festgelegt werden. Dieses bewährte Vorgehen soll von vornherein zu
einer maximalen Marktakzeptanz führen.
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